Südamerika - Ein typisches Busreiseland
Der Kontinent, wo die Welt zu Ende ist
Nach der Pflicht USA/Kanada kam jetzt die Kür, Südamerika, ein Kontinent der Superlative, zumindest was die landschaftliche Vielfalt, die spektakulären Spots und die schier unendliche, menschenleere Weite z. B. Patagoniens anbelangt. Gleichzeitig tauchten wir ein in eine andere Kultur und lernten Länder kennen, die zu den ärmeren dieser Welt gehören, wie z. B. Peru, das allerdings in den vergangenen Jahren eine beachtliche Entwicklung vollzogen hat. Dennoch: Die Armut vieler Menschen ist unverkennbar. Wir waren vorsichtig, hielten uns an die einschlägigen Tipps und sicherten stets unser Gepäck.
Waren wir anfänglich in Hinblick auf das Busfahren noch ein bisschen skeptisch, so legte sich die Unruhe, als wir der Empfehlung des Lonely Planet folgten, und in Peru mit der "Edelbusgesellschaft" Cruz del Sur fuhren. Dem Prinzip, die jeweils führenden Busgesellschaften der jeweiligen Länder zu nutzen, blieben wir treu - und fuhren im wahrsten Sinne des Wortes gut damit. Die Mehrkosten lohnten sich allemal, besonders auf Nachtfahrten, wenn wir die Premiumklasse, sofern möglich, gebucht hatten und auf den breiten Sitzen in 160 Gradstellung richtig gut schlafen konnten.
Allerdings wurden nicht alle Strecken von den "guten" Gesellschaften angefahren, so dass wir in Peru unser "Andenbusabenteuer" erlebten. Auch in Südpatagonien mussten wir auf Luxusbusse verzichten. Zudem war es oft nicht möglich, Verbindungen, Anbieter und geschweige denn Fahrzeiten im Voraus zu erfragen, so dass sich die Weiterfahrten erst nach Ankunft am jeweiligen Busterminal organisieren ließen.
In Südamerika erlebten wir erstmalig eine ganz besondere Freiheit des Reisens. Nur auf das Notwendigste beschränkt, mit einem großen und einem kleinen Rucksack, war es ein wunderbares Gefühl, Materielles zurückgelassen zu haben. Insofern war das Freisein von unnötigen Ballast eine wunderbare Ergänzung zur Freiheit des Busreisens durch Südamerika.
Wir schleppten sogar unser kleines Vaude-Tunnelzelt plus Equipment mit. Im Nachhinein war es fast unnötig, denn wir zelteten insgesamt nur rund 2 Wochen, davon 10 Tage in Chile. Allerdings genossen wir hier im chilenischen Seengebiet und im chilenischen Südpatagonien die Unabhängigkeit, uns mit unserem Leihwagen frei fortbewegen zu können und so in recht kurzer Zeit viel zu sehen. Aber ganz Südamerika lässt sich mit einem Leihwagen nicht befahren, weil Grenzüberschreitungen nicht möglich sind.
Eine weitere völlig neue Erfahrung waren unsere Übernachtungen in Hostels. Schon bald schätzten wir unsere Stopps, weil wir viele nette Reisende kennenlernten, uns austauschten, Tipps erhielten oder auch weitergaben. Oft führten wir die nettesten Unterhaltungen in den Küchen, während wir schnibbelten und kochten. Tatsächlich gingen wir nur äußerst selten essen. Vorrangiger Grund war vor allem das nicht so gute, sehr fleischlastige Essen in Argentinien, Chile und Uruguay. In Peru, Brasilien und Costa Rica waren die kulinarischen Gewohnheiten deutlich vielseitiger entwickelt. Übrigens: Meist waren wir zufrieden mit unseren Unterkünften (besonders in Chile häufiger nicht), auch wenn die einfach waren. Hier stimmte meist das Gesamtangebot, die Kombination aus nettem und hilfsbereitem Stuff, die Umgebung, die netten Mitgäste, das Frühstück und die Möglichkeit, vom Hostel aus Unternehmungen zu organisieren.
In Südamerika waren wir bestimmt nicht das letzte Mal. Wir haben bereits echte Naturhighlights sehen können, aber es gibt diesbezüglich noch viel mehr zu entdecken. Unsere persönlichen Highlights: Huachachina (Peru), Colca-Canyon (Peru), Atacama-Wüste (Chile), chilenisches Vulkan- und Seengebiet bei Puerto Varas, Bariloche (Argentinien), El Chalten/Fitz Roy Massif (Argentinien), Perito Moreno Gletscher (Argentinien), Torres del Peine Nationalpark (Chile), Atlantikküste von Uruguay, Iguazu Wasserfälle (Argentinien, Brasilien), Florianopolis (Brasilien) und die Nationalparks in Costa Rica (Puh, ist das eine lange Liste).
Fazit: Alternativloses Reisemittel in Südamerika ist der Bus. Alle Städte und Naturhighlights lassen sich problemlos erreichen. Im Gegensatz zu Nordamerika ist die Infrastruktur genau darauf ausgerichtet, ergänzt durch ein umfangreiches Hostelnetz, das in aller Regel kostengünstige Übernachtungen möglich macht. Südamerika ist nicht nur ein Kontinent des unabhängigen, und bei entsprechender Vorsicht, auch des sicheren Reisens, sondern ein Kontinent des Kennenlernens. Hier trifft man tatsächlich die meisten Weltenbummler,
Wer Lust hat, kann in der folgenden Bilderserie einen kleinen Blick in unsere Hostels werfen...
Unsere Reise in Hostels...
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