22.05. – 24.05.:
In der Löwenstadt – 2 Tage in einer anderen Welt
Singapur - Global City, die keinen Vergleich zu scheuen braucht
Unter uns lag das chinesische Meer. Je mehr wir uns Singapur näherten, desto mehr Schiffe schwammen als kleine Punkte auf dem Meer, jenem Anrainermeer, an das alle wichtigen südostasiatischen Staaten grenzen. Wir überflogen viele Inseln, deren sattes grün unmissverständlich darauf hindeutete, dass unter uns tropische Vegetation vorherrschte. Auf dem Flug von Bali nach Singapur hatten wir das vierte Mal den Äquator überflogen, Singapur liegt nur 1 Grad nördlich vom Äquator. Es waren die letzten Tage in den Tropen und es waren tatsächlich drei beeindruckende Tage. Typisch für die Tropen sind die fehlenden Jahreszeiten. In Singapur ist es ganzjährig am Tag ca. 30 Grad, die Nachttemperaturen betragen rund 24 Grad. Ganzjährig hohe Niederschläge mit Spitzenwerten von 200 bis 300 mm Niederschlag in den Wintermonaten sind ebenso charakteristisch wie die hohe Luftfeuchtigkeit, die ganzjährig deutlich mehr als 80% beträgt.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Singapur
|
Jan |
Feb |
Mär |
Apr |
Mai |
Jun |
Jul |
Aug |
Sep |
Okt |
Nov |
Dez |
|
|
Max. Temperatur (°C) |
29,9 |
31,0 |
31,4 |
31,7 |
31,6 |
31,2 |
30,8 |
30,8 |
30,7 |
31,1 |
30,5 |
29,6 |
Ø |
30,9 |
Min. Temperatur (°C) |
23,1 |
23,5 |
23,9 |
24,3 |
24,6 |
24,5 |
24,2 |
24,2 |
23,9 |
23,9 |
23,6 |
23,3 |
Ø |
23,9 |
Niederschlag (mm) |
198,0 |
154,0 |
171,0 |
141,0 |
158,0 |
140,0 |
145,0 |
143,0 |
177,0 |
167,0 |
252,0 |
304,0 |
Σ |
2.150 |
5,6 |
6,5 |
6,2 |
5,8 |
5,8 |
5,9 |
6,1 |
5,8 |
5,2 |
5,0 |
4,3 |
4,3 |
Ø |
5,5 |
|
Wassertemperatur (°C) |
27 |
27 |
28 |
28 |
28 |
29 |
28 |
28 |
28 |
28 |
28 |
27 |
Ø |
27,8 |
Luftfeuchtigkeit (%) |
83 |
82 |
83 |
84 |
84 |
83 |
83 |
83 |
84 |
84 |
86 |
87 |
Ø |
83,8 |
Quelle: WMO, www.wetter.com; wetterkontor.de
Sicher landeten wir mit der Air Asia Maschine auf dem Chiangli Airport, dem mehrfach ausgezeichneten internationalen Flughafen von Singapur (新加坡樟宜机场).Spätestens der Flughafen zeigte uns, dass wir in einer Weltstadt, einer Global-City waren: Gut, sauber, optisch einwandfrei, mit einer dem Augenschein nach optimalen Logistik, so präsentierte sich nicht nur der Flughafen, sondern auch die Metro, die uns direkt vom Flughafen in die Nähe unseres Hostels Greenkiwi brachte.
Singapur ist rund 700 qkm groß und damit recht gut mit dem 750 qkm großen Hamburg vergleichbar. Allerdings hat Singapur mit 5,5 Millionen Einwohner eindeutig die Nase vor Hamburg (1,75 Mio.), folglich leben in Singapur über 7000 Menschen auf einem Quadratkilometer. Bevölkerungswachstum und das stetige Wirtschaftswachstum bringen Singapur in größte Raumnot. Deshalb versucht der Inselstadtstaat, der durch die schmale Johor Straße von Malaysia getrennt ist, durch Neulandgewinnung weiter wachsen zu können. Seit den 60ern sind über 100 qkm dazugekommen, bis 2030 sind weitere 100 qkm geplant. Singapur kauft dazu große Mengen Sand auf und trägt deshalb zu einer Sandverknappung in Südostasien bei.
Dass Singapur schon längst das Niveau eines hoch entwickelten Landes erreicht hat, zeigt ein Blick auf das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. Mit rund 55000 US-$ pro Kopf ist es rund 10000 US-$ höher als das BIP in Deutschland. Die Infrastruktur ist hervorragend, die Stadtplanung hoch entwickelt. Viele Towers sind architektonische Spitze, beeindruckend fanden wir das Gefüge zwischen Geschäftsvierteln, Kultur- und Freizeitarealen und Wohnvierteln. Dass Singapur dazu eine echte Multikultigesellschaft beherbergt, dominiert von Chinesen und ergänzt durch Malayen und Inder, konnten wir während unserer obligatorischen Stadtfahrradtour bei den Fahrten durch das arabische Viertel, durch Little India, Chinatown oder den modernen Geschäftsvierteln unmittelbar erfahren. Übrigens: Singha Pura (indisches Sanskrit = Löwenstadt) hat seit 1964 als Wappen den Merlion, ein Fabelwesen mit Löwenkopf und Fischkörper.
Singapur hat uns beeindruckt. Zum Abschluss unserer Fernreisen erlebten wir tatsächlich noch ein Highlight, das die Vielfältigkeit Südostasiens eindrucksvoll widerspiegelt - zwei Tage, in denen wir alles aufsaugten. Noch begriffen wir nicht, dass unser Jahr bald zu Ende sein würde. So genossen wir die Zeit, die wir eigentlich nicht mehr hatten.
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