28.06. - 05.07. - Eine intensive Woche mit einigen Überraschungen
Tour Karte 1: Von Boston bis New York
Es begann alles wie ein normaler Urlaub. Dass der jedoch viel länger dauern wird, ist uns noch gar nicht richtig bewusst, eigentlich nicht vorstellbar. Wahrscheinlich wird es uns erst klar werden, wenn wir am 6. August noch immer unterwegs sind, während es für die Kollegen wieder in die Schule geht.
Deshalb war es doch recht normal, dass die Suche nach dem Navi nach der Leihwagenübernahme Stressempfindungen hervorrief - aber warum? Wir haben doch Zeit!
Gleichwohl verging die erste Woche wie im Fluge und war gespickt mit Erlebnissen und Überraschungen. Der erste Tag war der Besichtigung von Boston gewidmet. Das hat sich wirklich gelohnt. Sie ist sehr europäisch, hat eine tolle Umgebung und einen hohen Freizeitwert. Nach Groton in Connecticut war es nicht lang, abends gelangten wir in unser Best-Western-Hotel, das sehr nah am Fährterminal von New London, unserem nächsten Ziel, lag.
Wir waren froh, die Route über Long Island nach New York gewählt zu haben. Denn das war, zumindest für uns, die erste Überraschung! Und warum es hier trotz der hohen Temperaturen frisch grün aussieht, wurde uns klar, als wir nach Wildwood zurückkehrten. Alles war nass! Das Zelt ist zwar superdicht, aber wider besseren Camperwissens hatten wir den Eingang offen gelassen... Aber dank der Sonne trocknete alles schnell.
Der 29.06. begann mit einer tollen, gemütlichen Fährüberfahrt nach Orient Point, dem nordöstlichen Zipfel von Long Island. Und das bei bestem Wetter deutlich über der 30 Grad-Marke. Das sollte übrigens die ganze Woche so bleiben.
Wir fuhren die 60 km in rund 90 Minuten nach Wading River zum Wildwood State Park und erlebten die erste Überraschung: Gemüse- und Obstverkauf an der Straße, beste Ware, wie in Old Europe! Unser Essen für die nächsten Tage war gesichert: Eine leckere Multigemüsenudelsauce und Bohnen mit Kartoffeln, mediterran zubereitet.
Die zweite Überraschung erwartete uns am State Park Campinplatz: Hier ging es zu wie auf einem italienischen Familiencampingplatz. Es fehlten nur die Fernseher in den Bäumen.
Die dritte Überraschung: Long Island ist eine Reise wert. Dass das Hinterland von New York so attraktiv ist, war uns nicht bewusst. Hier gibt es tolle Strände, bestes Wetter und den puren Atlantik. Tipp: Im Südosten der Insel sind Strand und Wellen am schönsten (z. B. Hither Hills State Park). Das Wasser hatte Anfang Juli bereits angenehme Badetemperatur, so warm, wie der Atlantik in französischen Bereichen nie wird.
Am 02.07., nach 2 Übernachtungen im Wildwood State Park, wechselten wir in ein Best Western Hotel nach East Brunswick. Dort blieben wir 3 Nächte und pendelten
wie die Bewohner der Megapolis in die City, um eine beeindruckende, pulsierende Stadt zu erleben, die voller Hektik und Unruhe uns einerseits abschreckte, andererseits in ihren Bann zog, uns gewissermaßen ansteckte, und uns so motivierte in kurzer Zeit möglichst viel mit zu bekommen. So waren die Tage lang, die Kilometer addierten sich. So schafften wir in drei Tagen ein Pensum, wofür andere wahrscheinlich eine Woche für bräuchten.
Schon auf der Fahrt von Long Island schnupperten wir die Luft von Brooklyn, wo wir einen kleinen Schwenk machten und Chinatown durchquerten. Erstaunt nahmen wir zur Kenntnis, dass das autofreundliche Amerika den Autofahrern doch nicht so freundlich gesinnt ist: Jede Brücke kostete Geld, die letzte nach Staten Island gar 13 $. Bisher waren die Franzosen für mich die größten Straßenwegelagerer, jetzt sind es die Amerikaner...
Es wäre zu viel, all die Erlebnisse niederzuschreiben, das mache ich vielleicht auf andere Weise und stelle die Infos dann als Download zur Verfügung.
Gleichwohl möchte ich von einer weiteren Überraschung berichten. In New York kann man Fahrrad fahren. Es gibt Radwege, teilweise direkt am Hudson, teilweise Fahrspuren auf den Strassen. Viele New Yorker fahren tatsächlich Fahrrad, um dem mörderischen Verkehr zu entkommen. Und natürlich Gitti. Und Gitti wäre nicht Gitti, wenn sie mich nicht dazu überredet hätte. Den Tipp hatte Gitti von Peter (Dank an Ars Vivendi von mir!), In der Tat kann man auf diese Weise viel sehen! Wir spulten so ca. 45 km ab (Karte folgt später): Durch den Central Park nach Harlem, von dort den Hudson entlang bis Downtown Manhatten und mitten durch die Avenues an der Brooklyn Bridge vorbei zurück zur Verleihstation am Central Park. Dass es dabei bisweilen abenteuerlich auf den Strassen zugeht, ist eine andere Geschichte. Jedenfalls erwehrten wir uns erfolgreich den Angriffen vor allem der allgegenwärtigen Taxis, die auf ihrer ständigen Suche nach Fahrgästen manchesmal recht rücksichtslos agieren.
Am zweiten Tag erkundeten wir Midtown zu Fuss und nutzten dabei die Subway, die einem die Orientierung wirklich leicht macht. Der nächste Tag war eigentlich auch ein gemütlicher Weiterreisetag, jedoch versackten wir in New York. Dieses Mal als Pendler mit der kostenlosen Fähre von St. George, Staten Island, angereist (echter Tipp), besichtigten wir das im Bau befindliche World Trade Center und Ground Zero. Von dort bewegten wir uns zu Fuss und mit der U-Bahn via Central Station zur UNO und via Broadway erneut zum Central Park, bevor es mit der Red Line 1 nach South Ferry (Downtown Manhattan) ging.
Am Ende gab es wieder ein Zeitproblem, denn wir mussten noch 250 km nach Hazleton fahren. Wir erreichten das nette, sehr provenzielle Best Western Hotel erst gegen 22.00 Uhr. Hungrig aßen wir die leckere Pizza von Domino's Pizza Service...
3-D-Darstellung unserer Fahrradtour in New York
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Impressionen der ersten Etappe
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